SEPTEMBER 2023
- SÜDAFRIKA
Kruger Nationalpark: ALLES was du wissen musst
Allgemeines Kruger Nationalpark
Der Kruger Nationalpark (nicht “Krüger”) ist der größte und bekannteste Park in Südafrika und für die meisten Touristen die perfekte Anlaufstelle für eine Safari.
Hier im Natur- und Wildschutzgebiet leben 147 Säugetierarten, dazu unzählige Vogelarten uvm. Er liegt im Osten Südafrikas ca. 4,5h von Johannesburg entfernt und nah der Grenze zu Mosambik und Simbabwe.
Ich zeige dir hier alles, was man wissen und beachten muss, um eine unvergessliche Safari im Kruger Nationalpark zu erleben.
- 06:00-18:00 Uhr (afrikanische Wintermonate)
- Osten Südafrikas an der Grenze zu Mosambik und Simbabwe
- Eintritt: 22€ pro Tag
Einlass
An den Gates kann es je nach Tageszeit ziemlich voll werden und man sollte hier etwas Puffer einbauen, denn mit “einfach reinfahren” ist es hier nicht getan. Am Eingang angekommen muss man zuerst das Auto parken und in ein kleines Gebäude gehen, wo man einen Zettel bekommt.
Diesen muss man zunächst ausfüllen mit persönlichen Daten und Angaben zum Auto (dient auch der Sicherheit, falls man verloren geht) und im Anschluss zur Kasse damit. Dann wird bezahlt und man bekommt einen weiteren Zettel, mit dem man dann zum eigentlichen Eingang fahren darf. Zettel vorzeige – dann wird ggf. noch der Kofferraum kontrolliert und zack man ist im Park.
Achtung: Drohnen nicht erlaubt!
Um den Park und die Tiere zu schützen, wird stichprobenartig das Auto und der Kofferraum kontrolliert. Es gibt schließlich einige Dinge, die man nicht in den Park einführen darf. Dazu zählen bspw. Drohnen! Sie sind grundsätzlich in Südafrika kein Problem aber am Tag der Safari müssen sie unbedingt in der Unterkunft bleiben!
Beste Uhrzeit?
Grundsätzlich sind früh morgens und spät abends die besten Zeiten, um die Tiere zu sehen. In diesen Zeiten sind sie sehr aktiv, jagen, fressen usw. Tagsüber kann es hier schließlich (je nach Jahreszeit) sehr heiß werden, so dass die Tiere während der Mittagszeit eher schlafen oder zu Wasserlöchern ziehen, um sich abzukühlen.
Die meisten Ganztages-Safaris starten genau aus diesem Grund schon vor Sonnenaufgang, um das Meiste rauszuholen. Alternativ gibt es auch Sunset Touren oder Nachtsafaris, die auch sehr spannend sind!
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind perfekt
Wie viele Tage?
Kurz und knapp: je mehr, desto besser! Safaris werden garantiert nicht langweilig und auch am dritten Tag in Folge hat es mir noch tierisch (haha) viel Spaß gemacht! Ich würde MINDESTENS 3 Tage dort einplanen!
Alle Gates im Kruger Nationalpark
Es gibt 9 Gates (Eingänge), über die man in den Park rein und raus fahren kann. Das Prozedere vom Einlass ist eigentlich bei allen gleich und es wird ohnehin vermerkt, welches Auto wo rein- und wieder rausfährt. So wird dann abends auch kontrolliert, ob alle Autos auch wieder rausgekommen sind und niemand unerlaubt im Park bleibt. An den Gates gibt es i.d.R. auch immer nochmal Toiletten und kleine Shops, um einen “letzten Boxenstopp” zu machen.
Achtung: Aus Sicherheitsgründen niemals über das “Numbi Gate” einfahren, da es auf dieser Strecke schon häufig zu Überfallen gekommen ist und die Strecke nicht sicher ist! Alle anderen Gates kann man aber sorglos ansteuern.
Gute Ausgangspunkte
Gute und sehr beliebte Ausgangspunkte für den unteren Teil sind bspw. die Orte Hazyview im Westen oder der Marloth Park im Süden. Hier bieten sich dann jeweils das “Phabeni Gate” (Westen) oder das “Crocodile Bridge Gate” (Süden) als Eingänge an. Natürlich gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten.
Die Tierwelt verändert sich auch entsprechend der Lage im Park – weiter oben sieht es anders aus als im Süden und es kann sich lohnen, mehrere Teile zu erkunden.
Man kann wählen, ob man selbst mit dem Auto durch den Park fährt oder im Voraus eine Tour im (offenen) Safari Jeep inkl. Guide bucht.
SELBSTFAHRER-SAFARI
Man kann problemlos selbst mit dem Mietwagen durch den Park fahren ohne, dass man einen 4×4 benötigt. Die meisten Hauptstraßen sind gewöhnliche Teerstraßen, die problemlos befahren werden können. Einige Nebenstraßen sind “Gravel Roads” (unbefestigte Schotterwege), die aber auch absolut nicht off-road sind. Auch hier kann man mit jeder Autoklasse ganz einfach lang fahren, wenn man entsprechend das Tempo anpasst.
Auch vom Sicherheitsaspekt muss man sich eigentlich keine zu großen Sorgen machen, denn die Tiere sind eher scheu und laufen meist schon weg, wenn man den Motor nicht ausstellt oder allgemein zu laut ist. Vor einer plötzlichen Löwen-Attacke muss man hier i.d.R. also keine Angst haben, wenn man den Freiraum der Tiere beachtet.
Im eigenen Auto ist die Safari nochmal auf andere Weise besonders!
Versorgung unterwegs
Anders als man vielleicht denkt, ist der Kruger Nationalpark nicht einfach nur “mitten im Busch” sondern es gibt eine sehr gute Infrastruktur im gesamten Park. Die Straßen sind alle gut ausgebaut, beschildert und gekennzeichnet, so dass man immer weiß, wo man gerade ist. Zudem funktioniert auch der Handyempfang in vielen Teilen problemlos, so dass man auch immer online gucken kann.
Bezüglich Restaurants und Toiletten gibt es in regelmäßigen Abständen (ca.1-2h) große oder kleine rest areas wie z.B. “Skukuza” oder “Lower Sabie“. Hier kann man bedenkenlos aussteigen, rumlaufen, Essen und Trinken kaufen oder in einem der Souvenirshops stöbern.
Sicherheitstipps beim Fahren
Man muss zwar grundsätzlich eher weniger Angst vor einem “Angriff” haben, allerdings sind es eben trotzdem wilde Tiere. Sie sind zwar Menschen und Autos gewöhnt, dennoch sollte man sie niemals bedrängen oder belästigen, gerade wenn Jungtiere mit im Spiel sind.
Sobald man auf Tiere zufährt, unbedingt die Geschwindigkeit reduzieren und wenn man stehenbleiben möchte, den Motor abstellen, um so wenig wie möglich zu stören. Gerade was Elefanten bspw. angeht, sollte man einfach ein wenig auf die Körpersprache achten und sich lieber zurückziehen, wenn man ein komisches Gefühl hat oder einer bestimmte Signale zur Warnung aussendet.
Instagram Highlight
In meinem Highlight auf Instagram gibt es noch mehr Einblicke und Infos zu meinem 2-wöchigen Roadtrip durch Südafrika:
- Fotos und Videos
- Live Eindrücke
- Alle Kosten und Tipps
Das richtige Equipment
Ich kann schon mal spoilern: die Kamera wird auf Safari nur selten mal aus sein! An jeder Ecke gibt es schließlich etwas zu sehen und man muss bereit sein. Am Abend davor also unbedingt den Kamera Akku voll laden und ggf. einen Ersatz Akku und eine Ersatz Speicherkarte dabei haben.
Man braucht natürlich keine spezielle Kamera, denn auch die Handys heutzutage machen tolle Fotos und Videos aber es wäre gelogen zu sagen, dass man mit einer Kamera eben nicht noch mehr Möglichkeiten hat.
Good to go: Großes Zoom-Objektiv!
Je größer der Zoom ist, also je näher man an die Tiere ranzoomen kann, desto schönere Fotos kann man aufnehmen. Oft sind die Tiere eher im Busch versteckt oder stehen auf einer Wiese abseits und dann kommt man mit einer normalen Linse nicht so weit ran.
- Kamera / Handy
- Ersatzakku + Speicherkarten + Powerbank
- Ggf. Teleobjektiv
- Ggf. Fernglas
Unbedingt mitnehmen
Das Wetter im Kruger ist je nach Jahreszeit anders. Generell sind die Jahreszeiten in Südafrika umgekehrt zu unseren – wenn bei uns also Sommer ist, ist dort Winter. Der afrikanische Winter kann aber dennoch relativ warm werden…Wir hatten im September im Kruger an einem Tag trotzdem über 30°C und am nächsten Tag nur noch 15°C – Es ist also sehr wechselhaft.
Was die Kleidung angeht muss man also auf alles gefasst sein. An warmen Tagen unbedingt luftige Kleidung anziehen, idealerweise in Erdfarben (braun, weiß, beige), einen Hut/Cap und an kalten Tagen entsprechend warme Kleidung. Die Jeeps bspw. sind offen, es kann also schnell sehr kalt werden durch den Fahrtwind oder an warmen Tagen eben auch sehr sonnig (Achtung Sonnenbrand!)
Sonnencreme und wetterfeste Kleidung sind das A und O
- Warme Kleidung für kalte Tage (Mütze & Schal)
- Ggf. Hut / Cap
- Sonnencreme / Mückenschutz
- Genügend Essen und Trinken
Hotelempfehlung
Wir hatten ein wunderschönes Haus in Hazyview für bis zu 8 Personen für 250€/ Nacht (=35€ p.P.) und waren sehr happy dort. Es gab drei Bäder, vier Schlafzimmer, eine sehr moderne Küche, Garagen, Pool mit Terrasse und wunderschöner Aussicht auf einem privaten Grundstück.
Achtung: Dies ist ein Affiliate Link. Dir entstehen hier keine Zusatzkosten.
Geführte Safari Tour
Wir waren an einem Tag mit dem Auto auf eigene Faust im Park, wollten aber dennoch zusätzlich das Gefühl einer “klassischen Safari” im offenen Wagen bekommen. Daher hatten wir uns zwei Ganztagestouren bei verschiedenen Anbietern gebucht und auch diese Erfahrung war wirklich super! Man wird morgens i.d.R. von der Unterkunft abgeholt oder vereinbart einen Treffpunkt (bei uns Hazyview) und fährt dann gegen 05:00 Uhr morgens in den Park, um pünktlich um 06:00 Uhr zur Öffnung und Sunrise drin zu sein.
Die Tourguides sind nicht nur super, weil sie viel Wissen über die Tiere vermitteln können, sondern sie sind auch gut untereinander verknüpft z.B. über WhatsApp Gruppen. Hier bekommen sie immer live alle Infos, wenn spannende Tiere gesichtet wurden und können dann zielgerichtet zu solchen Orten fahren.
Safari Tour im Jeep
Wir haben online eine Ganztages-Safari bei Kurt Safari gebucht und waren sehr zufrieden. Man zahlt pro Person 30-50€ für den kompletten Tag im Park inkl. tollen Guides, die viele Fakten erzählen. Wenn man mit einer größeren Gruppen unterwegs ist, kann man direkt das ganze Fahrzeug für eine feste Summe mieten und spart so einiges an Geld. Verpflegung und der Parkeintritt sind hier i.d.R. nicht dabei und müssen zusätzlich gezahlt werden.
Meine Erfahrungen
Ich habe den Kruger Nationalpark sofort in mein Herz geschlossen und die Safaris dort habe ich geliebt! Wir waren vorher im Addo, was auch schön war aber der Kruger hat mich nochmal mehr umgehauen. Erst wenn man wirklich mal dort ist, kann man sich vorstellen, wie riesig dieser Park eigentlich ist. Man muss förmlich richtig “arbeiten”, um die Tiere zu finden, weil es sich so enorm verläuft. Manchmal sind wir auch 1-2 Stunden einfach nur gefahren, ohne überhaupt Tiere zu sehen…aber selbst das wurde nie langweilig.
Die 3 Tage fand ich auch perfekt, davon zwei mit einer Tour und einen Tag als Selbstfahrer-Safari. Die Anzahl an Tagen ist auch wirklich das Mindeste wie ich finde, wenn man mal dort ist – mehr geht natürlich immer. Aber man muss schließlich auch bedenken, dass es mal “schlechte” Tage geben kann, wo man nur wenig Tiere sieht und man will ja schließlich nicht enttäuscht abreisen. Mehr Tage garantieren einfach bessere Chancen für tolle Sichtungen.
Besondere Sichtungen
Im Kruger Nationalpark hat man die Möglichkeit, die Big 5 zu sehen und wir haben es tatsächlich an einem Tag geschafft, alle zu sehen. Es gibt aber durchaus Tiere dort, die wesentlich seltener gefunden und gesehen werden und dessen Sichtungen daher extrem besonders sind.
Gerade Katzen sind manchmal recht gut versteckt und lassen oft auf sich warten. Leoparden (Teil der Big 5) haben wir insgesamt nur 3-4 Mal in der ganzen Zeit gesehen und einen Geparden, der das schnellste Landtier der Welt ist, haben wir leider gar nicht gesehen. Was dafür ein ganz besonderer Moment war, war es, eine Büffelherde bestehend aus mindestens 300 Tieren auf einem Fleck zu sehen oder fressende Löwen, was mein Highlight war.
Am Straßenrand lag plötzlich eine ganze Löwen Familie inkl. Babies, die genüsslich ihre Beute verputzt und anschließend ein Schläfchen gemacht haben. Das war zum Einen super süß (hallo, Löwen Babies?!) aber auch sehr besonders, die freie Natur eben mal so zu erleben. Unser Guide erzählte uns zudem, dass solche Sichtungen extrem selten sind, da Löwen i.d.R. eher verdeckt fressen und man diese Momente oft nicht zu Gesicht bekommt. Ähnlich ist es mit dem Jagen bspw.
Südafrika Guide A-Z
In diesem Blogartikel findest du alle wichtigen und allgemeinen Infos über Südafrika, damit du bestens auf deine Reise vorbereitet bist. Dort erfährst du alles rund um Bargeld, Kreditkarten, Trinkgeld, Steckdosenadapter und vieles mehr.
Zusammenfassung und Fazit
Der Kruger Nationalpark ist wirklich ein Ziel, das auf jede Bucketlist gehört! Die Tierwelt ist gigantisch und das Gefühl, “mittendrin” zu sein ist wirklich einmalig. Die Infrastruktur ist super und die Möglichkeiten vielfältig. Auch nach mehreren Tagen werden Safaris definitiv nicht langweilig, denn an jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken.
Egal ob man mit dem eigenen Auto oder einer geführten Tour im Jeep durch den Kruger Nationalpark fährt – es ist so oder so ein once-in-a-lifetime-Erlebnis. Touren starten ab ca. 30-50€ und geben nochmal das extra Feeling. Wer also auch schon immer mal davon geträumt hat, auf Safari zu gehen, wird hier im Kruger Nationalpark definitiv glücklich!
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