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November, 2022 I ROADTRIP

Roadtrip durch Rumänien: Weshalb sich die Reise lohnt und was es zu sehen gibt

Fakten

Lage

Rumänien liegt im Südosten Europas und hat die Ukraine, Ungarn, Serbien, Bulgarien und Moldau als Nachbarländer. Den restlichen Teil der Landesgrenze bildet die Küste des Schwarzen Meeres. Die Hauptstadt ist Bukarest.

Währung

1 Leu (RON) = 0,20€

Sprache

Rumänisch; Englisch ist oft eher schwierig.

Einreise

Benötigt: Reisepass oder Personalausweis

Die Einreise nach Rumänien ist unkompliziert, denn es genügt der normale Personalausweis oder Reisepass. Anforderung hierbei ist nur, dass das Dokument für die Dauer des Aufenthalts gültig sein muss. 

Zusätzliche und aktuelle Infos zu den aktuellen Einreisebestimmungen gibt es hier.

Ein Visum wird nicht benötigt.

Autofahren & Mietwagen

Man kann eindeutig sagen: der Verkehr und der Zustand mancher Autos ist interessant. Zwar sind die Straßen zu 90% in einem sehr guten Zustand aber der Fahrstil ist nicht so ganz wie bei uns. Erhöhte Geschwindigkeit gehört hier einfach dazu aber dennoch kommt man gut klar. Trotz all dem ist es übersichtlich und es gibt Regeln und Ordnung. Was allerdings fragwürdig ist, ist der Zustand der Autos. Das hat ganz offenbar keinen so hohen Stellenwert wie in Deutschland und so war unser erster Halt nach dem Abholen des Mietwagens die Tankstelle, um Reifendruck aufzupumpen. Unser Auto hatte ursprünglich 1 Bar … statt 2,2 Bar, die es gebraucht hätte. 

Also wichtiger Tipp: Den Mietwagen unbedingt gründlich checken und Reifendruck prüfen!

Ein internationaler Führerschein wird nicht benötigt.

Sighisoara

Sighișoara ist eine der bedeutenderen Städte im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Ihr einzigartiges historisches Zentrum, das aus lauter bunten Häusern besteht, wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Innenstadt ist wirklich sehr sehenswert und architektonisch besonders. 

Zudem spannend: Im Zentrum steht ein Haus, in dem der weltberühmte Graf Dracula lebte. 

Parken kann man neben der Innenstadt auf mehreren  großen ausgeschilderten Parkplätzen. Die sind allerdings alle kostenpflichtig und nur in bar zu bezahlen. Bei uns gab es zum Glück genau nebenan eine Wechselstube, um Geld zu holen. 
Standort Parkplatz: “Parking”

Christus von Harghita

Der Christus von Harghita ist eine 22 Meter hohe Christusstatue aus Edelstahl in der Gemeinde Lupeni im Kreis Harghita und wurde in Anlehnung an den Cristo Redentor in Rio gebaut.

Die Statue thront mächtig auf dem Hügel mit einer grandiosen Weitsicht über den Ort und in die Berge. Im November waren wir komplett allein dort und parken war ebenfalls kostenfrei möglich. Lediglich die Straße war teilweise etwas holprig aber machbar.

Wer möchte, kann auch auf die Statue hochsteigen und die Aussicht genießen. 

Vulcanul Racos

Einmal mitten in einem Vulkankrater stehen? Das ist im Vulcanul Racos möglich. 

Mit Google Maps ist der Ort einfach zu finden und einmal angekommen, muss man zunächst das Eingangstor durchqueren und Eintritt zahlen. Von dort kann man weiterfahren bis ganz zum Ende der Straße für den See und die Basaltsäulen oder man hält gleich zu Beginn für den Krater.

In unmittelbarer Nähe vom Eingang befindet sich der Krater in einer mondähnlichen eher kargen und schroffen Landschaft, die durch vulkanische Aktivität in den Ostkarpaten vor 10.000 Jahren entstanden ist. Faszinierende Farben, die von Rot in verschiedenen Schattierungen bis hin zu schwarzer Lava reichen. Der Boden ist dabei übersäht von schwarzem Sand und Vulkangestein – ringsherum nur wenig aber dafür sehr beeindruckende Vegetation. 

Der Eintritt lag bei ca. 4€ für das gesamte Areal. (Stand 11/22)

Lacul de smarald

Der Emerald Lake gehört zum riesigen Areal des “Vulcanul Racos” und sollte beim Besuch nicht fehlen. Ganz am Ende der Straße gibt es einen großen Parkplatz, von dem aus der See nur wenige Minuten entfernt ist. Die Aussicht kann man entweder von oben genießen oder zum See runtergehen und ihn umrunden.

Der Parkplatz ist auch ein guter Ausgangspunkt für die Basaltsäulen, zu denen man ca. 6 Minuten läuft. Alles ist hier Natur pur und bietet viele tolle Anlaufstellen für einen entspannten Ausflug in der Natur. Die Basaltsäulen kennt man sonst wahrscheinlich eher aus Island und gerade deshalb ist der Ort ziemlich spannend. 

Schloss Bran

Womöglich DIE Sehenswürdigkeit in Rumänien und das Aushängeschild für die Dracula Legende, denn danach war das Schloss Bran der Wohnsitz vom berüchtigten Vampir.

Und man muss ehrlich zugeben, die Lage und Bauweise des Schlosses im rumänischen Transsilvanien  passen schon gut ins Bild dieser Geschichte und so wird tatsächlich auch genau der passende “Vibe” dort versprüht – nichtsdestotrotz ist es nicht belegt, dass Dracula hier wirklich jemals gelebt hat. 

Lässt man die Geschichte außen vor, ist es dennoch ein toller Spot, den man unbedingt besuchen sollte, wenn man in Rumänien ist. Die beste Aussicht bekommt man von einem Viewpoint, der gegenüber auf einem Hügel liegt. Von unten sieht man den Spot schon, denn dort steht ein großes weißes Kreuz.

📍Viewpoint Standort – Crucea Bran

Aber Achtung: Der Weg ist weder ausgeschildert, noch befestigt. Man steigt bzw. klettert einen Hang hoch durch den Wald. Der Weg dauert nur ca. 10 Minuten und ist sehr kurz aber SEHR steil. Runter kam ich nur rutschend auf meinen 4 Buchstaben, denn es war viel zu steil, um normal runter zu gehen. Hoch bin ich auch eher krabbelnd aber das alles hat sich definitiv für die Aussicht gelohnt – und das beste: i.d.R. wird man hier allein sein! Nur mein Tipp: niemals bei Regen dort hoch gehen wegen der Rutschgefahr und am besten eine Wechselhose mitnehmen. 

Vulcanii Noroiosi

Mondlandschaft in Rumänien – das sind die Schlammvulkane bei Berca. 

Die Schlammvulkane von Berca sind ein geologisches und botanisches Schutzgebiet, das 1924 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Hier kann man wirklich darüber staunen, was die Natur alles schafft, denn statt heißer Lava spucken diese Vulkane kalten Schlamm, der mit der Zeit wieder trocknet und so die einzigartige Landschaft formt. Zwar riecht es hier auch extrem nach Schwefel aber dieses Naturschauspiel ist wirklich unglaublich. 

Das beste dabei ist der Preis, denn der Eintritt liegt bei ca. 1€ und das Parken kostet gerade mal 1,50€. Wirklich unschlagbar und definitiv einen Besuch wert. 

Besonders schön ist der Ort zum Sonnenuntergang, denn dann wirkt es wirklich wie eine Mondlandschaft

Castelul de Lut

Das Castelul de Lut war ursprünglich mal als Hotel geplant, bis die Besitzer feststellten, dass man mit einer Touri-Attraktion mehr Geld verdienen kann. Hier findet man tatsächlich nur dieses eine Haus, das zugegeben, wirklich sehr besonders ist. Auch als Fotospot ist es hier wirklich schön – im Sommer gibt es dort noch eine Bar am Fluss und Sitzmöglichkeiten

Der Eintritt lag bei 3€ und nebenan gab es viele sehr große Parkplätze. Man merkt hier, dass es ein enormer Touristen Ort ist und ehrlicherweise finde ich 3€ ziemlich viel dafür, dass man sich nur ein Haus anschaut. Mein Fazit also: kann man machen, muss man aber nicht. 

Povestea Calendarului

Direkt neben dem Castelul de Lut liegt der (deutlich schönere) Freizeitpark Povestea Calendarului, der mit 5€ Eintritt sein Geld definitiv wert ist. Hier findet man 12 unterschiedliche Häuser, die alle an die 12 Monate angelehnt sind und so ganz verschieden verziert und gestaltet sind. In viele von ihnen kann man auch reingehen und findet dort einiges zum Gucken oder auch Fotografieren. 

Der Ort ist gerade für Kinder ein tolles Ziel aber auch für mich aus Fotografen-Sicht fand ich es dort wirklich süß und es gab so einige Motive, die mir vor die Linse kamen. Für 5€ kann man hier wirklich nichts sagen. 

Zudem gibt es dort sanitäre Anlagen, ein Restaurant und einige kleine Shops. 

Turda Salzbergwerk

Das stillgelegte Salzbergwerk in Turda ist sehr bekannt und einer der beliebtesten Orte in Rumänien. Der Eintritt liegt bei 10€ bzw. 8€ für Studenten, Parken kostet nochmal extra je nach Zeit. 

Das Bergwerk ist relativ groß und das Highlight ist der kleine Jahrmarkt im Zentrum. Dort kommt man entweder über Treppen hin oder mit dem gläsernen Fahrstuhl, der einen 120m in die Tiefe befördert. Hier unten kann man Minigolf spielen, Riesenrad fahren oder mit dem Boot über einen kleinen See fahren – klingt verrückt oder? 

Dazu gibt es natürlich einige Räume und Gänge des alten Bergwerks, die man besichtigen kann. Für einen regnerischen Tag eine gute Wahl, ansonsten hat Rumänien bessere Orte zu bieten wie ich finde. 

Kostenübersicht

Disclaimer: Alle Preise sind pro Person. Wir waren 2 Personen, daher wurden die Kosten für Unterkünfte und Mietwagen auf 2 aufgeteilt. 

Mietwagen, Sprit

Lebensmittel, Restaurant

Flug

Unterkünfte

Instagram Highlight

In meinem Highlight auf Instagram gibt es noch mehr Einblicke und Infos zu meinem Roadtrip durch Rumänien: 

  • Kostenübersicht
  • Verlinkte Unterkünfte
  • Fotos und Videos

Rumänien FAQ

Ich habe mich nicht wirklich unwohl gefühlt aber dennoch merkt man, gerade in den kleinen Dörfern ab vom Schuss, dass man doch in einer anderen “Welt” ist und die Verhältnisse dort anders sind. Es ist teilweise runtergekommen und ärmlich, das löste manchmal Unbehagen aus aber dennoch fühlte ich mich dort alles in allem sicher.

Im Winter kann es sehr kalt dort werden und besondere Orte können dann schon gesperrt oder geschlossen sein. Wir hatten im November noch Glück aber ich würde eher September bis Oktober nutzen, um wirklich sicher zu gehen.

Rumänien ist wirklich sehr groß und die Strecken können sich ziehen, wenn es keine Autobahnen gibt. Wir haben uns in 6 Tagen daher auf Zentralrumänien fokussiert und das hat gereicht. Wer noch mehr im Süden oder Norden sehen möchte, braucht mindestens 10-14 Tage.

Rumänien ist wie die meisten osteuropäischen Länder eher günstig. Essen und Unterkünfte sind hier wirklich preiswert.

Sonst noch toll

Rumänien bietet noch so viele weitere tolle Orte, die man nicht verpassen sollte. Wer mehr Zeit mitbringt, sollte definitiv noch mehr erkunden: 

Das musst du mitnehmen

In Rumänien gibt es nichts Spezielles, an das man denken sollte. Was ich allerdings aus Erfahrung sagen kann: wer im Winter unterwegs ist und einen Mietwagen nimmt, sollte ggf. einen Eiskratzer ins Gepäck packen. Wir hatten leider keinen im Auto und mussten unsere Scheiben mit Plastikgeschirr freikratzen.

Zusammenfassung und Fazit

Rumänien ist eindeutig noch ein Underdog und bei vielen nicht auf der Reiseliste – war es bei mir früher auch nie. Aber das, was ich gesehen habe, hat mich eindeutig überzeugt und ich werde bestimmt nochmal wiederkommen, um den Rest des Landes zu erkunden. Gerade wer gerne viel erlebt für wenig Geld ist hier absolut richtig. Zwar ist das Land noch nicht sehr touristisch erschlossen, dennoch kann man hier auch auf eigene Faust viel erkunden. 

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